Der Arches National Park
Der im mittleren Westen Utahs gelegene Arches National Park ist zweifellos einer der schönsten Nationalparks der USA. Unweit des Kleinstädtchens Moab/UT und des Colorado Rivers zieht dieses überschaubare Gebiet jährlich viele tausend staunende Besucher aus aller Welt in seinen Bann.
Rund 900 größere natürliche Felsbögen sind registriert worden; zählt man die kleinen bis ca.1m Höhe mit dazu, sind es sogar über 2000!
Die Entstehung
Einst (vor ca. 300 Millionen Jahren) war das Areal von einem riesigen Binnenmeer bedeckt, welches auf Grund hoher Verdunstung und ungenügender Nachflüsse immer mehr versalzte und letztendlich austrocknete. Später lagerten sich verschiedene Sand- und Gesteinsschichten mit einer Dicke von bis zu eineinhalb Kilometern ab und übten durch ihr Eigengewicht einen enormen Druck auf die Salzschicht aus: Diese hielt diesen Kräften nicht Stand und begann sich von der Mitte zum Rand allmählich aufrecht empor zu schieben.
Dies beeinflusste auch die aufliegenden Schichten, die durch die anhaltende Salztektonik begannen, Risse zu bilden, in welchen im Laufe der Zeit die Erosion, vor allen Dingen in den weicheren Gesteinsschichten, immer weiter voranschreiten konnte. Das Ergebnis dieses Vorgangs dürfen wir heute im Arches National Park mit der höchsten Steinbogenkonzentration der Welt bewundern.
Schutz des Areals
Das 300 Quadratkilometer große Gebiet, welches mit 1696 m (“Elephant Butte”) seinen höchsten und mit 1225 m (Visitor Center) niedrigsten Punkt markiert, wurde im Jahre 1929 zum ” Arches National Monument” erklärt und somit unter Schutz gestellt. 1971 wurde das National Monument in den Arches National Park (Wikipedia) umgewidmet.
Besiedelung und Nutzung
Lange vor dieser Zeit bestellten hier offensichtlich “Fremont People”, Zeitgenossen der “Anasazi”, der Ureinwohner des Colorado Plateaus, Felder und betrieben Ackerbau. Auch deuten zahlreiche Felsmalereien auf die frühe Bewirtschaftung des Areals hin. Allerdings wurden keinerlei feste Behausungen dieses Stammes auf dem Gebiet des Parks gefunden. Massive Wohnstätten dieser Kultur aus der “Four Corner Region” finden sich erst viele Meilen weiter südlich des Arches National Parks.
Die erste nachgewiesene Begehung durch Weiße datiert auf das Jahr 1844. Eine Besiedlung im herkömmlichen Sinne fand jedoch nicht statt. Hohe Temperaturen und Wassermangel hielten die Siedler ab, sich hier niederzulassen. Einziges Zeugnis eines Versuches, sich hier eine neue Heimat zu schaffen, ist die äußerst primitive “Wolfe Ranch”, in der es ihr Erbauer und Besitzer nur zehn Jahre aushielt, bevor er diesem unwirtlichen Flecken Erde den Rücken kehrte…
Activities
Im Arches National Park (National Park Service) selbst gibt es etliche Wanderwege, die prinzipiell für jeden, der konditionell fit ist, machbar sein sollten. Dabei ist keiner der Trails länger als zehn Kilometer. Angelegt sind diese, um zu den pektakulärsten Arches zu gelangen. Die Schotterwege zu Exemplaren wie den “Sand Dune Arch”, “Skyline Arch”, “Broken Arch”, “Double O Arch” oder auch dem “Landscape Arch”, dem Riesenfelsbogen mit 93 m Spannweite, sind gut begehbar.
Auch die Giganten der “Windows Section”, wie der “Turret Arch” und der “Double Arch”, sind recht einfach zu erreichen. Eine Wanderung zum “Delicate Arch”, einem der Wahrzeichen Utahs und sogar auf deren Nummernschild vertreten, ist schon etwas anspruchsvoller, da es ab “Wolfes Ranch” stetig nur bergauf geht. Der geübte Wanderer benötigt dafür knapp 45 Minuten; es kann aber auch länger dauern. Vorsicht ist geboten: Geländer und Absicherungen, die diesen Namen verdienen, sucht man hier vergeblich. Dafür wird man, oben angekommen, mit einem fantastischen Panorama entschädigt…
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Das Hinterland
Wer ins Hinterland wandern möchte, benötigt ein entsprechendes Permit; dieses erhält man nicht mehr im Visitor Center am Parkeingang!
Stattdessen bekommt man diese Erlaubnis im NPS Backcountry Permit Office, 2282 SW Resource Blvd.
Moab, UT : LINK
Wichtig ist, mindestens Grundkenntnisse der Navigation in derartigen Wüstengebieten zu besitzen. Das Lesen topografischer Karten, das Bedienen eines Kompasses oder besser noch eines GPS – Gerätes sollte man “intus” haben. Unbekannt ist zum Beispiel der erst seit 1998 zum Park zählende “Lost Spring Canyon” östlich des “Sand Dune Arch”…
Die Mitnahme ausreichender Lebensmittel und Getränke ist selbstverständlich… 😉
Auf jeden Fall ist es ratsam, auch bei vermeintlich kleinen Wanderungen genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Man befindet sich schließlich auf dem Colorado Plateau – dies spricht für eine enorme Höhe und geringere Luftdichte. Gepaart mit den oft warmen Temperaturen zur Urlaubszeit entstehen schnell mal “kreislauffeindliche” Verhältnisse, denen man nur mit genügender Aufnahme von Flüssigkeit gut vorbeugen kann.
Unterkunft und Infrastruktur
Unweit des Arches National Park bietet die Kleinstadt Moab/UT alles, was der Tourist braucht; Accommodations, Gas Station, Stores und Food. Auch kann man hier viele Touren in die umliegenden Gebiete buchen. Ob per Quad (ATV), Mountainbike, per Pedes oder als Kletterer unterwegs – hier findest du einfach alles an Angeboten und Infos. Der Ort bildet den Ausgangspunkt für zahlreiche selbst organisierte oder unterstützte Touren in das fantastische Umland und ist auf jeden Fall einen längeren Aufenthalt wert. Wer es ursprünglicher mag, findet auch viele Möglichkeiten zum Campen. Im Arches National Park gibt es allerdings nur einen Campground. Dieser ist am Ende der ca. 30 km langen Parkstraße in Nähe des “Skyline Arch” zu finden.
Die Scenic Road…
Die “Park Avenue” ist sehr gut ausgebaut und sowohl mit PKW als auch mit Trailern, Wohnmobilen und sogar Trucks befahrbar. Dies gilt auch für die einzelnen Abzweige wie z.B. zur “Windows Section”, “Wolfe Ranch” und “Delicate Arch Viewpoint”. Überall an diesen Punkten sind auch ausreichend Toiletten (Dixi), sogenannte “Pit toilet”, errichtet worden.
Wer mit einem “4 Wheel Drive”(4WD), also einem Allradfahrzeug, bestückt ist, kann, entsprechende Wetterverhältnisse vorausgesetzt, auch abseits der asphaltierten Straßen unterwegs sein. Am “Balanced Rock” sowie kurz vor “Devils Garden” zweigen diverse “Unpaved Roads” (unbefestigte Wege) ins Hinterland, etwa zum “Tower Arch” oder “Marching Man”, ab.
Tiefer Sand.
Wegen des stellenweise recht tiefen Sandes ist eine Art “Einbahnstraßensystem” eingerichtet worden. Es empfiehlt sich daher, an der “Salt Valley Road” (der nördlichere Abzweig unweit des “Devils Garden Trailhead”) die Tour zu beginnen, der “Gravel Road” in Richtung Nordwesten zu folgen, die “Klondike Bluffs” anzusteuern und sich dann retour zu bewegen oder in Richtung der “Window Section” nach Südosten abzubiegen. Es sind einige Meilen zurückzulegen, und die Fahrt wird mit Sicherheit länger dauern als angenommen! Zeit sollte also bei solch einem Trip weniger wichtig sein. Den Sand bitte nicht unterschätzen!
Anfahrt
Der Arches National Park liegt im mittleren Osten Utahs, nahe der Kleinstadt Moab/UT, unweit der Grenze zu Colorado.
In seiner unmittelbaren Nachbarschaft befinden sich weitere wunderschöne Landschaften, welche man unbedingt besuchen sollte, sofern man sich schon einmal in diese Gegend “verirrt”: Dazu gehören z.B. der “Green River State Park” oder der “Sego Canyon” mit seinen Petroglyphen (Felsritzungen).
Der Arches National Park lässt sich über den Interstate 70 oder den Highway 191 einfach erreichen.
Auch der “Scenic Byway 128” sollte zur “standesgemäßen Anreise” in Erwägung gezogen werden – d i e Einstimmung schlechthin…
ACHTUNG! ACHTUNG! Neue Regeln!
Die Zeiten, als man noch in den Arches National Park fahren konnte, wann und wie es einem gefiel, sind definitiv vorbei! In der Ära der sozialen Medien wie Facebook und Instagram werden die Ziele des amerikanischen Südwestens einer immer größeren Schar von Touristen bekannt gemacht. So ist die Zahl der Besucher innerhalb der letzten Jahre um 66%! angestiegen, dass dem National Park Service (NPS) wohl nichts anderes übrig blieb, als in der Hauptsaison die Besuchermassen langfristig zu steuern. Zunächst ein Pilotprojekt, aber die wahrscheinlichste Lösung für dieses Problem.
Diese Veränderung betrifft evtl. auch deine Urlaubsplanung…
Im Zeitraum vom 1.April bis zum 31.Oktober 2023 gilt daher eine zeitgesteuerte Eintrittreservierung (Timed Entry System) . Man muss sich also 3 Monate im Voraus online einen Termin reservieren, um an seinem Wunschdatum in den Park einfahren zu dürfen. Dafür hat man zwischen 6 und 17 Uhr ein Zeitfenster von 60 Minuten zur Verfügung, dann verfällt das Ticket! Das sollte nun die lästigen Staus am Parkeingang der Vergangenheit angehören lassen.
Vor der Lotterieteilnahme steht die Anmeldung!
Zunächst man sich auf der Buchungsseite recreation.gov registrieren! (über dieses Portal wird ein Großteil der Besucher Lotterien zentral abgewickelt, u.a. auch für den Aufstieg zu Angels Landing im Zion NP!)
Die Vergabe der Tickets beginnt immer am 1. Tag des Monats um 8.00 Uhr morgens Mountain Time und basiert auf der “first come – first serve” Methode (wer zuerst kommt mahlt zuerst).
So bucht man ab dem 2.Januar für den April, ab dem 1.Februar für den Mai, ab dem 1.März für den Juni, ab dem 1.April für den Juli, ab dem 1.Mai für den August, ab dem 1.Juni für den September, ab dem 1.Juli für den 1-31. Oktober.
Das Reservierungssystem zeigt den aktuellen Status an: blaue Felder sind noch buchbare Termine, graue Felder sind bereits ausgebucht oder stehen noch nicht zur Reservierung bereit.
Bei Buchung fällt eine Gebühr von 2,00 US Dollar an, die nicht zurückerstattet wird.
Für die Einfahrt in den Park benötigt man dann:
- das Timed Entry Ticket (Ausdruck)
- einen gültigen Lichtbildausweis (Fahrerlaubnis oder Reisepass)
- eine gültige Eintrittskarte für den Park (kann man direkt bei der Einfahrt bezahlen) oder wie bei allen anderen National Parks ein Annual Pass oder ähnliche Jahres- oder Lebenszeitpässe (z.B. Interagency Senior Annual Pass, Interagency Access Pass, Interagency Lifetime Senior Pass, Interagency Volunteer Pass, Interagency Military Pass, Interagency 4th Grade Pass)
- Die Person, auf die das Ticket ausgestellt ist, muss sich mit im Fahrzeug befinden!
Im Visitor Center und an den Parkeingängen kann kein Timed Entry Ticket erworben werden!
Hier geht es zur:
- Buchungsseite : LINK
- die Arches National Park Service Seite : LINK
- die Arches National Park Timed Entry Pilot System FAQs : LINK
- telefonische Buchung : (001) 606-515-6777
Es gelten ein paar Ausnahmen, für die das Ticket nicht erforderlich ist:
- du besitzt ein Backcountry camping permit : LINK
- ein Fiery Furnace permit : LINK
- ein Devils Garden campground permit : LINK
Vom 1.November bis zum 31.März 2024 sollte der Parkzugang wie gewohnt ohne Timed Entry Ticket möglich sein.
Also ran an die Tasten und rechtzeitig die Erlaubnis ergattern, den Arches National Park in der Hauptsaison besuchen zu dürfen…
Umgebung
Es bietet sich an , weitere Ziele in der “näheren Umgebung” des Arches National Park zu besuchen , z.B. den Canyonlands National Park , Dead Horse Point State Park , Fisher Towers Recreation Site und Corona Arch .
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