Das Bandelier National Monument
Tief im Herzen New Mexicos, fern der wüstenähnlichen Gebiete, die man sonst von diesem Landstrich kennt, liegt südlich der hohen Jemez Mountains in einem bewaldeten Canyonsystem das Bandelier National Monument.
Benannt wurde das Schutzgebiet nach seinem Entdecker, dem Schweizer Adolph Bandelier. Das Schutzgebiet beherbergt eine große Anzahl teils sehr gut erhaltener indianischer Ruinen aus der Zeit der Anasazi (ca. 1100 – 1500 n.Chr.). Viele Fundstätten des knapp 130 km² großen Areals sind aber noch völlig unerforscht und der Öffentlichkeit deshalb nicht zugänglich gemacht worden. Das Umland ist als “Bandelier Wilderness” geschützt .
Besonders interessant ist das unmittelbare Nebeneinander verschiedener Entwicklungsstufen des Gebäudebaus und somit auch des Zusammenlebens in den Pueblo-Vorläufern. Die stets Wasser führenden Täler eigneten sich hervorragend zum Anbau von Früchten und Mais. Die angrenzenden Waldgebiete dagegen boten einen großen Artenreichtum und somit beste Voraussetzungen für ausreichende Jagdergebnisse…
Entwicklung zur “Wohngegend”…
Dem Besucher bietet sich relativ schnell ein Unterschied: Zum einen findet man ebenerdig im Talgrund große, halbkreisförmige Wohnanlagen mit vielen Einzelräumen, die stark an die Pueblo – Bauweise des Chaco Canyon erinnern; zum anderen schmiegen sich einzelne kleine Gebäude außerhalb der Anlage an die tuffsteinartigen Canyonwände.
Dieses natürliche Material ist vulkanischer Herkunft und gut zu bearbeiten. Auf diese Weise erweiterten die Bewohner ihre Unterkünfte in die steil aufragenden Wände, z.B. des Frijoles Canyon. Das diente vor allem der Verbesserung des Lebensstandards und -raumes.
Daneben wurden auch zeremonielle Abläufe den sich ständig ändernden Gegebenheiten angepasst; findet der Besucher zum einen freistehende Kivas (unterirdische runde Zeremonienräume) vor, sind diese in späteren Entwicklungsstufen in die großen Wohnanlagen integriert. Vor allem kommen dem Besucher die Zugänge über Leitern ungewohnt vor. Dieses ist aber nichts ungewöhnliches und ist entsprechend der pueblogeprägten Gegend New Mexicos…
Wie andernorts im Südwesten auch wanderten die einstigen Canyoneinwohner ca.im 16 Jh. offensichtlich nach Osten aus. Heute dürfen die Visitoren die teils gut erhaltenen oder sanierten Ruinen und Felszeichnungen (Pictographs) bewundern…
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Standortvorteile…
Nicht nur die Ureinwohner des Südwestens kannten die Vorteile dieser abgeschiedenen Gegend. Auch die amerikanische Regierung wusste darum und riegelte das heutige Bandelier National Monument in den 1940er Jahren kurzerhand ab. Vertrauenswürdige Wissenschaftler wurden unter strengster Geheimhaltung hier zusammengezogen, um an einer schlagkräftigen Waffe gegen Hitlerdeutschland und dessen Verbündeten zu arbeiten. Diese sollte die weitere Entwicklung unserer Welt beeinflussen wie keine andere zuvor: die Atombombe…
Anfahrt
Das Bandelier National Monument findet man südlich von Los Alamos/New Mexico (15 Meilen) und westlich von Santa Fe/New Mexico (45 Meilen) . Der Zubringer zweigt nach Süden von der New Mexico State Route 4 ab und endet direkt am Visitor Center. Wer mag, kann noch die östlich von Los Alamos gelegene und zum Bandelier National Monument gehörende “Tsankawi Prehistoric Site“, mit zahlreichen Besiedlungsresten, besuchen.
Umgebung
Es bietet sich an, weitere Spots in der “näheren Umgebung” des Bandelier National Monument zu besuchen, z.B. die San Miguel Mission, the “Oldest House in the USA“, das New Mexico Museum of Art, die Loretto Chapel, die Cathedral St. Francis of Assisi (allesamt im Stadtgebiet von Santa Fe), das Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument, das Santuario de Chimayo, den Pecos National Historical Park, das Coronado State Monument, die “Sacred Heart Church” in Nambe, die Talpa Church, die “San Francisco de Asis Mission Church” nahe Taos/New Mexico oder die Quarai Mission bei Mountainair/New Mexico sind innerhalb eines Tages erreichbar.
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