Das Warten hat ein Ende! Neuer Post: Valley of Fire State Park, Nevada. Jetzt lesen!

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Gezockt.Verraucht.Abgereist

Gezockt.Verraucht.Abgereist – Tag 18 Travellog 2017

Einen Gang zurück…

Heute Morgen schalten wir mal zwei Gänge zurück, machen also „Polepole“ wie man hier und da in Afrika sagt. Einfach mal etwas Luft holen nach den Anstrengungen des Vortags. Schließlich sind wir im Urlaub und nicht auf der Flucht…

Ziellos bei Denny’s.

Ein Tagesziel haben wir nicht benannt. Denny’s serviert uns das Breakfast, und währenddessen entscheiden wir uns dafür, den Lake Tahoe wieder zu verlassen. In diesem Gebiet gibt es so viel zu sehen, dass man glatt eine Woche oder noch länger hier bleiben sollte, um dem Angebot einigermaßen gerecht werden zu können.

Breakfast at Denny's, South Lake Tahoe, CA
Breakfast at Denny’s, South Lake Tahoe, CA

Unvorbereitet…

Doch dazu bedarf es einer wesentlich besseren Vorbereitung. Die haben wir dieses Jahr nicht im Gepäck, da ein Abstecher hierher eher einem Ausweichmanöver gleicht; die Waldbrände und der Feiertag haben doch einiges in unserer Tourenplanung durcheinander gewürfelt.

Wir zocken.

So zocken wir ein wenig und begeben uns am Mittag wieder in Richtung des Yosemite National Parks. Laut Informationen des Park Service könnten diverse Straßen bei unserer Ankunft wieder geöffnet sein. Auch das Abschwellen des Besucherstromes kommt uns mehr als entgegen. Es ist definitiv der letzte Versuch, noch etwas mehr vom Parkgebiet zu sehen, bevor wir uns auf den Weg gen Osten machen, denn so langsam aber sicher kommen wir ins letzte Drittel unseres Trips und müssen unsere Zeit hier auf noch etliche weitere Ziele verteilen…

Die Enttäuschung macht sich allerdings schnell breit, als wir die Tioga Road parkeinwärts fahren; zwar sind die unzähligen Visitoren wie vom Erdboden verschluckt, dafür hat sich ein kräftiger, übelriechender Rauchschleier über die hoch gelegenen Gebiete des Yosemite NP gelegt. Nun gut, mal sehen was uns unten im Tal erwartet. Spannung macht sich breit…

Yosemite - Unequal siblings
Yosemite – Unequal siblings

Ganz unten mit Tierkontakt.

Im Valley selbst scheint es etwas geregnet zu haben, zumindest deuten viele feuchte Stellen auf der Parkstraße darauf hin, und die Luft in Bodennähe scheint relativ gut vom Smog gereinigt zu sein. Wir machen ein paar Pics von ungleichen Baumgeschwistern, die Christian schon vor ein paar Tagen entdeckt hat.

Doch wir sind nicht allein: Ein kleiner zutraulicher Deer-Bock tritt aus dem straßennahen Dickicht,  sucht unsere Gesellschaft und zieht auch gleich unsere Aufmerksamkeit auf sich. Er zeigt sich von allen Seiten, ja, er präsentiert sich geradezu vor der Kamera, als mache er den ganzen Tag nichts anderes. Jung und stolz bin ich, so sollt ihr Fremdlinge mich zumindest in Erinnerung behalten, so die Message.

Zutrauliches Böckchen…

Normalerweise machen uns solch Tiere ohne Scheu eher nachdenklich, denn ein derartiges Verhalten ist unnatürlich. Andererseits sind die Tiere hier unten im Tal nun mal an Menschen gewöhnt, ob wir das jetzt gut finden oder nicht – ändern tun wir diesen Zustand auch nicht während unseres Aufenthalts; also genießen wir die Zeit mit dem Jungtier, so gut es geht, ist es doch auch eine neue Erfahrung für uns, einem Bewohner des Waldes so nahe zu kommen. Nicht falsch verstehen: Einige Meter Respektabstand halten wir schon, hat doch das Böckchen schon ein paar ansehnliche Hörner auf dem Haupt. So richtig nah heran ziehen wir uns unseren Begleiter nur mit dem Zoom unseres Objektivs…

A deer crosses Yosemite Park Road
A deer crosses Yosemite Park road

Unentschlossen.

Bald halten wir es für die beste Lösung, dieses Zusammentreffen zu beenden; mit etwas Handgeklapper und unkonventionellen Gesten versuchen wir das Tier zurück in den Wald zu schicken. Autos, die auf der Parkstraße herannahen, warnen wir rechtzeitig, denn der kleine Bock kann sich so gar nicht entscheiden, ob er in der Nähe der Menschen bleiben mag oder besser den Abgang in die Wildnis vollzieht.

Wasserfälle in Rauchschwaden.

Wir geben es zu: Der Abschied fällt uns schon schwer, ist aber notwendig. Etwas später kommen wir im Yosemite Valley an; hier wollen wir parken und die Yosemite Falls in Augenschein nehmen. Doch was ist das? An den Granitklippen, die das Tal begrenzen, staut sich der Rauch der umliegenden Wildfire. Die Wasserfälle, im Sommer ohnehin recht dürftig, sind nur noch schemenhaft zu erspähen; von einem „Blick“ kann keine Rede sein. Dasselbe müssen wir feststellen, als wir versuchen, den Half Dome vom Valley aus zu sehen. Ein einziges Grau in Grau können wir wahrnehmen, mehr ist nicht drin. Tja, so ist es nun mal, da machst du nichts dran.

Yosemite - The waterfalls disappear in the smoke
Yosemite – The waterfalls disappear in the smoke

Draufsicht…

Eventuell ist es aber „von oben“ besser – sagen wir uns – und starten durch, um das Tal von dessen Rand aus zu checken. Oftmals ergeben sich noch fotografische Möglichkeiten, wenn schon keiner mehr dran glaubt. Es geht hoch zum „Tunnel View“ und „Old Inspiration Point“, doch auch hier herrscht eine einzige Waschküche. Also weiter!

Stopp (die Erste)!

Zu unserer Rechten ist der Sonnenuntergang außerhalb des Parks recht gut zu sehen; den nehmen wir noch mit! Doch so einfach geht das nicht, wir können nicht so mir nichts dir nichts am Straßenrand parken, denn die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr verkehren hier unablässig in beide Richtungen. Behinderst du die, wird es teuer. Bis wir einen geeigneten „Turnout“ finden, vergehen doch einige Minuten. Leider wartet der Sunset nicht; das Gerenne zu einem günstigen Platz und der Aufbau der Kamera stresst uns dann doch ganz schön. Wir tun, was möglich ist; ob es die beste Aufnahme ever wird? Wer weiß…

Yosemite - Sunset and wildfire
Yosemite – Sunset and wildfire

Stopp (die Zweite)!

Am Abzweig zur „Glacier Point Road“ räumt gerade ein Ranger das „Road Closed“ – Schild beiseite. Das heißt im Umkehrschluss: Wir können fahren! Auf geht’s – das machen wir! Wir fahren bis zum „Washburn Point“, weiter nicht, denn die Dunkelheit bricht herein. Leider sieht man von hier aus den „Half Dome“ nur in Umrissen und das nur für Sekunden, wenn der Rauch einen kurzen Moment etwas nachlässt. Schade, denn unter Umständen hätten genau diese Voraussetzungen uns zu einem außergewöhnlichen Foto verholfen…

Aussichtslos im Mietwagen.

Keine Sterne, kein Half Dome, kein Valley zu sehen. Aussichtslos. Die Waldbrände schränken unsere Möglichkeiten extrem ein.

Deshalb sagen wir diesem tollen Park für dieses Jahr ade und reisen im Dunkel des Abends zum östlich gelegenen Mono Lake. Dort angekommen, sind die Gegebenheiten schon wesentlich besser. Wir richten uns wieder mal in unserem Mietwagen ein, um die verbleibenden Stunden bis zum Sunrise einigermaßen bequem zu verbringen.

Mono Lake im Mondenschein…

Auch heute Nacht scheint der Mond gar helle, und ein paar Wolkenbänder schicken sich an, dem Erdtrabanten die Show zu stehlen. Deshalb müssen wir auch hier auf den Versuch, den Sternenhimmel auf die SD Karte zu bannen, ad acta legen.

So machen wir, so gut es geht, ein Nickerchen und stellen den Wecker auf weit vor Sonnenaufgang des nahenden Tages…

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