Bäh! Kalte Pizza.
Die Nacht in Küstennähe ist sternenklar und entsprechend kalt, somit wird der Pizzarest vom Vortag von uns heute Morgen als noch genießbar eingestuft und zum Frühstück verzehrt. Zumindest versuchen wir das, um uns für Jedediah zu stärken. Viele werden nun sagen: „Bäh!“. Uns persönlich geht das auch so – naja, besser als gar nichts…
Besorgungen aus dem Baumarkt.
Anschließend stoppen wir bei „Home Depot“, einer großen Baumarktkette. Hier wollen wir etwas Ausrüstung besorgen, um ein paar besondere Pics zu machen – wenn es das Wetter zulässt. Wir werden also das Zeug auf unserer gesamten Reise mitschleppen, bis die Gelegenheit mal günstig ist; aber dazu später mehr.
Zu den dicksten Dingern!
Heute steht der „Jedediah Smith Redwoods State Park“ auf dem Programm. Der liegt nur ein paar Meilen außerhalb von Crescent City/CA und beherbergt die angeblich größten Vertreter der California Redwoods.
Zunächst besuchen wir das Visitor Center, um uns einen Überblick zu verschaffen, was es hier zu sehen gibt. Das kleine Zentrum ist recht informativ, wir packen uns einige Broschüren ein und starten in das Schutzgebiet, das Teil des „Redwood National Parks“ ist.
Klein und unbedeutend. Also wir…
Doch in Echt sehen die größten Lebewesen dieses Planeten noch viel eindrucksvoller aus als auf jedem Foto! Wir haben ja auf unserem Weg nach Nordwest-Kalifornien schon den einen oder anderen Mammutbaumhain am Straßenrand gesehen, sind sogar bei Leggett/CA durch den „Chandelier Tree“ gefahren; aber die Masse an Baumriesen, an denen uns nun die „Howland Hill Road“ vorbeiführt, ist einfach umwerfend. Unser SUV sieht im Vergleich zu diesen Riesen wie einer Puppenstube entnommen aus; Lisa und Christian kommen sich größenmäßig vor wie Eichhörnchen im deutschen Kiefernwald.
Echte Erkenntnis.
„Oh Mann – was sind wir doch klein und unbedeutend auf dieser Welt!“ – dieser Satz kommt uns beim Anblick der Giganten im Jedediah S.P. wieder in den Sinn. Den haben wir uns schon des Öfteren gesagt, z.B. an den riesigen Canyons, Arches und Hoodoos des Südwestens, und er stimmt auch hier. Einfach beeindruckend: wir Winzlinge im Zauberwald…
Unterwegs steigen wir hier und da aus und laufen verschiedene Trails. Und sind noch mehr geflasht! Es ist einfach wundervoll an diesem Platz! Wir erfreuen uns an jeder Sekunde, die wir hier verbringen können. Nicht nur riesige Bäume gibt es zu bestaunen, auch die Farne des State Parks scheinen aus einem anderen Erdzeitalter zu stammen. Die Trails winden sich durch das Gelände, es geht auf und ab, und man möchte immer wieder stehen bleiben und verweilen.
Have a look at our Photo Galleries!
Wunderbar! Wir sind so klein…
Irgendwann erreichen wir den mächtigen „Boy Scout Tree“, nicht allzu weit dahinter gelangen wir sogar an einen kleinen Wasserfall. Der ist zwar jetzt, kurz vor Ende des Sommers, relativ kümmerlich; in niederschlagsreicheren Monaten rauscht es aber hier bestimmt ordentlich.
Durch das Wandern und Umherfahren verfliegt die Zeit raketenschnell, und nachdem wir Mountain Man Jedediah und seine Redwoods hinter uns gelassen haben, entscheiden wir uns dafür, noch eine Nacht in Crescent City/CA zu verbringen. Jetzt noch an einen anderen Ort zu fahren macht keinen Sinn mehr – es ist einfach schon zu spät.
Abermals KOA.
Wir wählen wieder den KOA Campingplatz von gestern aus, checken ein, bauen unser Zelt auf (das geht ja superschnell) und begeben uns in die Stadtmitte, um Nahrung zu suchen. Fündig werden wir, na? Bei Denny’s! Wer hätte das für möglich gehalten? Nein, nein, wir werden nicht für Schleichwerbung entlohnt; aber diese Kette könnte sich mal langsam was überlegen… 😉
Nach der saftigen Rechnung im Abendessen-Fachgeschäft zahlen wir nun auch noch ein paar Dollar Extra-Lehrgeld!
Man lernt nie aus.
Wo wir schon einmal bei KOA zu Gast sind, wollen wir endlich mal einen großen Teil unserer Schmutzwäsche einer Waschmaschinentrommel zuführen, doch wir finden innerhalb der Laundry kein Pulver oder ein gleichwertiges Produkt. Bei sämtlichen KOAs, die wir bisher besuchten, gab es Automaten, die für etwas Kleingeld eine kleine Packung Waschmittel „ausspuckten“. Doch hier ist es anders. So etwas kann man nur im Office erwerben – wenn es geöffnet ist. Tut es aber nicht. Während wir zu Tisch waren, hat man zwischenzeitlich den Schlüssel herumgedreht und die Lichter ausgeknipst. Grrrrrr.
Back to town…
Also noch mal die paar Meter zurück zum nächsten Drugstore und einen kleinen Beutel Waschmittelpods erstehen. Mann, so bekommt man auch die Zeit rum! Egal, wir füllen eine halbe Stunde später die Maschine, werfen genug Quarter ein, und ab geht die Luzie!
Interessante Leute.
Während wir auf die Reinigung unserer Klamotten warten, stellt sich uns ein junger deutsch sprechender Mann vor, der seit Jahren als Backpacker und Hitchhiker durch Nord- und Südamerika tourt. Er hat so viel zu erzählen, dass es uns vorkommt, als hätte sich die gesamte Wäsche auf die Dauer des Schleudergangs reduziert. Auch der anschließende Trocknerbetrieb schrumpft zeittechnisch auf das Föhnen einer Schüttelfrisur, so viel gibt es sich mit dem interessanten Fremden auszutauschen.
Nach dem Leeren des Tumblers geht es ab in die Heia – doch zuvor schlürfen wir noch ein verdientes Tagesabschlussbierchen. Bis morgen früh ist das wieder ausgeschwitzt…
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