Zeitverschoben…
Für den nächsten Morgen haben wir, ganz deutsch, den Wecker auf „früh“ gestellt, um San Francisco zum ersten Mal 2017 zu erkunden. Aber komm – es ist Urlaub und wir wollen es mal nicht übertreiben. Also drücken wir ganz leger das erste Klingeln weg und drehen uns lieber noch einmal gemütlich um. Es ist morgens um 4.00 Uhr Ortszeit; wegen der Zeitverschiebung und die Gedanken an den Vortag haben wir gar nicht länger schlafen können. 😀
Bay Bridge im Morgengrauen.
Da wir also „bettflüchtig“ sind, steigen wir in unser Car und fahren quer durch die Stadt zur Bay Bridge, um diese im Sonnenaufgang abzulichten. Der Himmel ist noch etwas zugezogen, und dies gibt uns die Möglichkeit, nach einem guten Standpunkt für unsere Aufnahmen zu suchen.
Ungewohnte Eindrücke…
Dabei fallen uns die vielen obdachlosen Menschen auf, die hier an und auf der Uferpromenade übernachten. So etwas haben wir in all den Jahren unserer USA-Besuche noch nicht gesehen, zumindest nicht in diesem Ausmaß.
Ein Sunrise mit etwas komischem Zwielicht lenkt uns für kurze Zeit vom Geschehen ab, aber als wir nach dessen Ablichten eine Fahrt durch die Innenstadt machen, sehen wir mehr und mehr Leute auf den Fußwegen San Franciscos in Kartons und Schlafsäcken campieren. Oh Mann, unsere Urlaubsstimmung ist für den ersten Moment etwas getrübt. Das kommt dann doch überraschend, denn so was kennen wir von zu Hause nicht.
Lombard Street für uns alleine.
Noch vor dem großen Besucheransturm geht es zur mittlerweile berühmten „Lombard Street“, einem der Touristenmagneten hier in der Stadt. Frei und ungestört können wir die Serpentinen hinunterfahren, ohne auf Fußgänger achten zu müssen; später am Tag sieht das hier ganz anders aus.
Fishermens Wharf und Coit Tower.
Weiter geht es zur „Fishermans Wharf“, einem weiteren Hot Spot für Besucher aus aller Welt. Doch uns reicht der Blick aus dem Wagenfenster. Da Lisa keine große Lust hat, nach Alcatraz überzusetzen, überspringen wir einen Abstecher zum Pier 49 und suchen uns den Weg hoch zum „Coit Tower“, um uns mal einen Blick über die noch schläfrige City zu gönnen. Hier treffen wir ein paar nette junge Leute, die uns einige Empfehlungen für unseren Aufenthalt in der Stadt geben. Dankeschön nachträglich!
Erst die Arbeit, dann…
Auch ein Breakfast muss man sich verdienen, und so kundschaften wir zuvor aus, wie wir zu den „Painted Ladies“ finden. Nein, das sind keine bemalten Damen im herkömmlichen Sinne, sondern eines der Wahrzeichen der Metropole. Eigentlich nur ein paar pittoreske Wohnhäuser im viktorianischen Stil, aber sie legen Zeugnis darüber ab, wie große Teile der Stadt vor dem verheerenden Erdbeben von 1906 ausgesehen haben. Zudem ist der kleine angrenzende Park ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, egal, ob Tourist oder Einheimischer.
Belohnung.
Wir belohnen unsere erfolgreiche Suche dann mit unserem ersten amerikanischen Frühstück auf diesem Trip, welches wir in einem tollen Restaurant einnehmen. Leider gibt es hier überall Schlangen von wartenden Menschen vor den Frühstücksetablissements, und man muss sich in Geduld üben, bis man einen der begehrten Plätze ergattert.
16. Avenue.
Mit Bäuchen, die von diversen Omeletts und jeder Menge Kaffee prall gefüllt sind, wechseln wir den Stadtteil. Nun suchen wir nach den „16th Avenue Tiled Steps“ – einer Treppe aus lauter individuell hergestellten Fliesenstücken, welche die Namen ihrer edlen Spender tragen. Dieser „Mosaic Stairway“ liegt inmitten eines netten Wohngebietes und führt hinauf zum „Grandview Park“ . Zu unserem Erstaunen sind hier überall in der Nachbarschaft Warnhinweise vor Autoeinbrüchen angepinnt.
Wow, das scheint hier aber ein echtes Problem darzustellen. Von dieser Seite kennen wir die USA überhaupt noch gar nicht, bisher haben wir uns immer sehr sicher gefühlt, außer, wir haben uns selber „in Gefahr“ gebracht. Da die Sonne prall auf das Objekt unserer Begierde leuchtet, verschieben wir eine nähere Untersuchung auf Tag 3 unseres Trips.
Golden Gate – der erste Versuch…
Auf Lisas „To Do List“ steht ein weiterer Spot, den wir aufsuchen wollen. Von hier hat man einen etwas anderen Blick auf die weltbekannte „Golden Gate Bridge“, eben mal nicht eines der vielen Standardmotive. Leider ist der nächstgelegene Parkplatz zu diesem Ziel völlig überfüllt und eine regelrechte Blechkarawane bevölkert die kleine Küstenstraße am Nordende der „Golden Gate Bridge“. Keine Chance, hier einfach umzudrehen und einen neuen Anlauf zu starten, um irgendwo den Jeep abstellen zu können. Es ist Sonntag. Es ist Hochsommer. Da wundert uns eigentlich nichts mehr…
Rodeo Beach im Nebel.
Über die „Conzelman Road“ geht es weiter in die “Marin Headlands“, zur „Battery Mendell“ nebst Blick auf das „Point Bonita Lighthouse“, einer kleinen Wanderung zu „Birds Island“ und anschließend zum eigentlich schönen „Rodeo Beach“. Aber leider zieht es sich total zu, und vom Pazifik ist außer den ersten zwei, drei Metern plötzlich nichts mehr zu sehen. Tja – da kannst du nichts machen.
Sonnenschein in Sausalito.
Wir switchen um und fahren rüber nach Sausalito/CA und haben das schönste Wetter! Na, wer sagt es denn. Den Sonnenuntergang genießen wir im hübschen kleinen Hafen dieses beschaulichen Städtchens und machen uns am frühen Abend auf, um nach San Francisco/CA zurückzukehren. Von der Golden Gate Bridge ist vor lauter Dunst rein gar nichts mehr zu sehen, es reicht also noch nicht einmal für ein „Nacht-und-Nebel-Foto“…
Fine Arts und cooler Diner…
In der City selbst ist dagegen alles klar; von trüber Sicht keine Spur. Bevor wir nun endlich etwas zu essen auftreiben, machen wir noch Station am „Palace of Fine Arts“. Wenn man schon mal in der Nähe ist, wäre es ja geradezu dumm, hier vorbeizurauschen.
Hamham gibt es dann spätabends bei „Mel’s Drive In“ in der Lombard Street – einem urigen Restaurant im original 50’s Style. Stehend k.o. fallen wir am Beginn der Nacht in unsere Betten. Uff: Der 2017er Trip fängt ja schon mal gut an und morgen geht es weiter…
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