Der Stud Horse Point
Manchmal sind es die kleinen Dinge…
So könnte man beginnen, wenn man von einer Location wie dem “Stud Horse Point” spricht.
Der Stud Horse Point ist ein relativ kleines Areal in der sonst so weitläufigen Gegend rund um Page/AZ und dem nahe gelegenen Lake Powell zum einen, den Vermilion Cliffs und dem südlichen Grand Staircase zum anderen.
Auf einem recht überschaubaren Plateau, welches am Rande eines halbrunden Cliffs aus weißem Sandstein thront, haben einige stattliche Hoodoo-Exemplare ihre „Heimat“ gefunden und schauen majestätisch hinunter ins Tal, wo sich im Osten wie ein großer blauer Fleck das Wasser des Lake Powell wie fremd in die sonst grau-rote Landschaft einfügt.
Weiter im Norden kann man in der Ferne die hellen Klippen der „White Rocks“ entdecken, wie sie sich wohltuend vor dem trist-grauen Hintergrund der Jack Riggs Bench und der Nipple Bench abheben.
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Vor Ort…
Die zum größten Teil weißgewandeten Hoodoos weisen nur an einigen Stellen leichte Farbabweichungen ins Gelb und Braun auf. Die Kombination aus ihrem gedrungen wirkenden „Body“ und den teils riesigen dunkelbraunen „Hüten“ ist wirklich schön und recht selten, recken sich ihre „Artgenossen” doch oft sehr lang in die Höhe und tragen zumeist kleinere „Kopfbedeckungen”.
Am Stud Horse Point jedoch scheint es so, als habe sich eine kleine Gemeinschaft Gleichgesinnter niedergelassen, um ungestört den herrlichen Ausblick und die ungeschmälerte Ruhe zu genießen. Steht die Sonne tief, können sie sogar ganz gut die weißen Gebäude und Motorhomes von Greenhaven und der Wahweap Marina, unweit des Lake Powell, sehen.
Zwar ist der Stud Horse Point fototechnisch gesehen ein reines Sonnenauf- bzw. -untergangsziel ; strahlen die weißen Hoodoos doch mit zunehmender Lichtintensität zu stark für gute Pics; so lohnt es sich unbedingt, auch vor dem Sunrise und nach dem Sunset hier zu verweilen. So geben die „Behüteten” interessante Silhouetten vor einem Himmel ab, der sich von Zart-rosa und Violett bis zu Tiefrot einfärben kann, je nach Wetterlage eben.
Wer es ganz dramatisch mag, sucht sich ein ausklingendes Gewitter als i-Tüpfelchen-Hintergrund (mmmhhh…).
Tipp:
Hat man genügend Zeit zur Verfügung, lohnt sich ein Besuch im BLM Visitor Center in Big Water/UT . Dieses ist nur ein paar Meilen weiter westlich am US HWY 89 zu finden.
Hier hält man Wegbeschreibungen und Karten parat, wie man im Gebiet des Stud Horse Point echte Dinosaurierspuren finden kann. Diese Tracks auf eigene Faust zu finden ist nicht gerade leicht. Gut vorbereitet, ist die knapp 2 Meilen lange Rundwanderung aber kein Problem und überbrückt die eine oder andere Stunde. So kann man durchaus einen entspannten Tag in dieser zunächst nicht zu reizvoll erscheinenden Ecke verbringen.
Die Anfahrt zum Stud Horse Point.
Die Anreise zum Stud Horse Point ist nicht besonders schwierig, erfordert aber auf Grund einiger ruppiger Passagen ein Allrad-Fahrzeug mit anständiger Bodenfreiheit. Die meisten Midsize, Standard und Fullsize SUV Modelle sollten das aber schaffen… 😉
Wegen seiner unmittelbaren Nachbarschaft bietet sich das Städtchen Page/Arizona als Ausgangsort an. Dieses ist Südwest-Begeisterten nicht unbekannt, bieten sich doch hier und in der Umgebung viele verschiedene Möglichkeiten der Urlaubsgestaltung. Trekkingtouren, Jeepfahrten, Slotcanyonbesuche und vieles mehr kann man von dieser Stadt aus organisieren bzw. beginnen; ganz abgesehen von den Möglichkeiten, die sich auf dem Lake Powell selbst ergeben.
Verlässt man Page/Arizona über den US Highway 89 in nordwestliche Richtung (nach Kanab/UT), überquert man zunächst den “Glen Canyon Dam“, welcher den Colorado River zum Lake Powell aufstaut. Nach ca. 8 Meilen Fahrt erreicht man, kurz vor dem kaum auszumachenden Flecken Greenhaven/Arizona, linkerhand die Einfahrt auf eine gut sichtbare alte Teerstraße, deren beste Zeit aber schon laaaaange vorbei ist.
Nachdem man die teils heftigen Schlaglöcher der seit Jahren ungewarteten Road “umkurvt” hat, biegt man nach 0,8 Meilen auf eine Dirtroad gen Westen ab. Das helle halbrunde Rim, an dem sich der Stud Horse Point befindet, sieht man schon von weitem (auf 2 Uhr). Hier muss man also im Uhrzeigersinn, mit einigem Abstand zum Cliff, hinauffahren. Auch wenn man keine Karte oder GPS-Daten zur Verfügung hat, findet man, mit etwas Orientierungssinn, zum Ziel.
Teils sandig, teils ruppig…
Der gut befahrbaren, manchmal etwas sandigen Haupt-Dirtroad folgt man nun in Richtung Überlandleitung (Powerline). Kurz vor dem Erreichen der Strommasten teilt sich die Road an einer Y-Gabelung. Hier hält man sich rechts – es soll ja im Uhrzeigersinn um das Rim gehen (die linke Abfahrt führt in einigen Meilen zu „Thousand Pockets”). Vorher zweigen noch ein, zwei sichtbar schmalere Seitenwege ab. Diese einfach ignorieren.
Der Weg wird teils etwas steiler und ruppiger, bleibt aber in der Regel machbar und führt nun unweit des Rims bis an den Stud Horse Point heran, den man nach einiger Zeit schon an den Hoodoos zur Rechten erkennt.
Nun beginnt man sich endlich auch einmal zu bewegen. Einfach den Wagen parken und einen kleinen Abhang hinunter zum Plateau des Stud Horse Point laufen – fertig. Auf dieser übersichtlichen Ebene ist keine physische Anstrengung notwendig. Vor lauter Spaß am Fotografieren oder Wandern aber unbedingte Vorsicht an der Abbruchkante; hier geht es senkrecht hinunter ins Tal… 😉
Umgebung.
Es bietet sich an , weitere Spots in der “näheren Umgebung” zu besuchen, z.B. den Upper Antelope Canyon, die Thousand Pockets, den Lower Antelope Canyon, den Toadstool Hoodoo, das White Valley, den Horseshoe Bend, den Grand Canyon, Lees Ferry, den Yellow Rock, die Cottonwood Canyon Road, die Coyote Buttes North, Edmaiers Secret, die Coyote Buttes South, die White Pocket oder die Wahweap Hoodoos .
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